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„Führung … als System"; New.Work.Frame #2

„Führung … als System

Zur Erinnerung an „Mythos Führung“:
Viel zu sehr wird in der gegenwärtigen Diskussion und Entwicklung von „Führung“ auf das „Verhalten“ von einzelnen Führungskräften fokussiert. Dies ist eine Über-Ladung des Individuums mit unrealistischen Erwartungen, z.T. oft ausgestattet mit irreführenden Entscheidungskompetenzen und Gratifikationen in der falschen Währung: Mehr Geld oder ein größerer Dienstwagen hat noch niemanden zur besseren Führungskraft gemacht.
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Aber wie wäre es, wenn wir - statt Energie am falschen Ende zu investieren - den „Mythos Führung" zu den Märchen vergangener Zeiten legen. Statt dessen sollten wir die Führung von Unternehmen - SYSTEMISCH - „als nicht an Einzelne delegierbare, gemeinsame Verantwortlichkeit und praktische Einflussnahme aller Beteiligten (und Systeme) zum Wohle des Ganzen", erfassen und gestalten!

Folgt man diesem Verständnis von „Führung“, dann werden zwei Dinge wesentlich:
Erstens: Die besondere, dem Unternehmen (System) eigene Führungs-Qualität entsteht durch das ganz spezielle Zusammenspiel der Einzelelemente. Es kommt nicht nur auf den Passgeber, sondern auch auf den/die „Receiver“ an, ob der Touchdown gelingt. Und oft wird der Pass erst gespielt, wenn der Receiver schon losgelaufen ist - und nicht umgekehrt. Nicht nur die Dirigentin - das Orchester macht die Musik! Ein guter Dirigent ist kein Metronom, sondern ein Resonanzkörper - also das „Zusammen-Wirken“ macht die „Führung“ eines Unternehmens und der Menschen darin speziell gut (oder schlecht).
Deswegen ist - vor allem angesichts der exponentiell steigenden Anforderungen, Geschwindigkeit und Komplexität in vielen Bereichen - „Führung“ viel mehr als das bestaunenswerte Verhalten einer einzelnen Führungskraft.

Zweitens: Es gibt noch weitere wesentliche Elemente von Führung im Unternehmen außer „den Führungskräften“! Massiv verhaltensbeeinflussend und damit „führend“ sind: Entlohnungs- und Provisionsmodelle, Laufbahnmodelle, Arbeitszeitmodelle, Stellenbesetzungs-Verfahren, Verantwortungs- und Entscheidungsprozesse, Personalentwicklungs-Verfahren, Arbeitsmethoden, Strategieprozesse, Zielsetzungs- und Controlling-Prozesse, Informations-/Kommunikations- und Beteiligungsverfahren … Diese im System verankerten Einflüsse wirken derart, dass sie das gut meinende Verhalten einer wohlwollenden Führungskraft mit Leichtigkeit aushebeln - oder beflügeln. Solche Einflüsse schieben konstant wie ein Golfstrom in Richtung von Purpose, Strategie und Werte - oder auch in die Gegenrichtung.
Um im obigen Bild zu bleiben: Wenn eine Mannschaft erfolgreich Football spielen soll, muss klar sein, dass alle auch tatsächlich „Football“ spielen wollen (und nicht jeder sein eigenes Spiel nach eigenen Regeln).

Also ist „Führung“ mehr als das, was ein Einzelner zu leisten vermag: Es ist in der Tat ein Mannschaftsspiel! Es sind in der Summe die Einflüsse, die für den Unternehmenserfolg und den Erfolg der Menschen im Unternehmen erforderlich sind. 
Und deshalb ist z.B. die „Entwicklung von Führung“ bei einer Strategieumsetzung viel mehr als eine Individualqualifizierung im Rahmen einer „Führungskräfteentwicklung“.

Unsere gemeinsame Aufmerksamkeit sollte die gesunde Entwicklung gesamter Systeme und ihrer Teile zum Ziel haben: „Unternehmens-Führung“, „Management“, „Führung von Menschen“, „Leadership“ und „Selbstführung“ sollten in Betrachtung, Verständnis und Gestaltung viel enger zusammen rücken.
Dazu ist ein klarer Rahmen notwendig, der festlegt, welches Verhalten und welche Haltung, aber auch welche formalen und inhaltlichen Vereinbarungen in Bezug auf „Führung“ für alle zum gemeinsamen Erreichen der Unternehmensstrategie gültig und verbindlich sind.
Man kann diesen Rahmen dann „Führungssystem“ nennen - oder „New.Work.Frame“ oder „New Leadership System“ …

Und alle Elemente dieses New.Work.Frame müssen mit klarem Bezug zueinander entwickelt und aufeinander abgestimmt werden. Der beste Zeitpunkt dazu ist, wenn in einer Organisation sowieso gerade die Frage bearbeitet wird, wie „neue Führung“ zur Umsetzung einer Zukunftsstrategie aussehen soll!

Und übrigens: Vereinbarungen zu Haltung, Verhalten und Methoden im Führungssystem sind noch längst keine Gleichmacherei: Das Führungssystem steckt einen Rahmen,- und innerhalb dessen gibt es noch unglaublich viel Raum für Individualität, herausragenden Stil und Exzellenz im persönlichen Führungsverhalten! Aber dieses individuelle Verhalten passiert dann - aus eine klaren Verantwortung für „das Ganze“ - auf einem sehr viel höheren, weil professionelleren und abgestimmten System – Niveau von Führung.

Wie ein New.Work.Frame aufgebaut ist, wie es funktioniert und spezifisch für Unternehmen entwickelt wird, erfahren Sie in den nächsten Teilen dieses Blogs.

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