Stell dir vor, du hast ein hochrangiges Meeting: Strategen, Entscheiderinnen, Stakeholder – alle an einem Tisch, um die Zukunft deines Unternehmens zu gestalten. In diesem Meeting entsteht die Richtung, in die sich alles entwickeln wird. Die Weichen werden gestellt, die Motivation aller Mitwirkenden befeuert. Und dann … wird all das Großartige und Neue – mehr oder weniger – versickern. Weil keine klaren Standards für die interne Kommunikation existieren, niemand sich wirklich dafür verantwortlich fühlt. Letztlich bleibt alles, was an Ideen und (Teil-) Ergebnissen entstand, für viele Mitarbeiterinnen unbekannt oder nur eine vage Skizze in irgendeinem Protokoll.
Genau an dieser Stelle kommt Change-Management als Handlungsfeld ins Spiel. Change-Management umfasst so viel mehr als bunte Post-its und symbolische Workshops. Ein strukturiertes Change-System entfaltet vor allem dann seine Wirkung, wenn es Standards für Change-Kommunikation gibt, die jeder kennt und auf die sich alle verlassen können. Jeder Meilenstein, jede Entscheidung, jedes signifikante Ereignis gehört schnell und attraktiv aufbereitet und gut synchronisiert in die gesamte Organisation kommuniziert – damit die Energie, die in Projekten und Meetings entsteht, sich auch im Arbeitsalltag aller zeigen kann.
Vom Bauchgefühl zur verbindlichen Kommunikationsstrategie im Change Prozess
Wir alle kennen die Situation: Ein Projekt verändert seine Ausrichtung, es braucht ein Update für alle Mitarbeitenden, aber die Haltung ist: „Ach, die Info kriegen die Leute schon irgendwie mit.“ Oder: „Das kommunizieren wir in der nächsten Team-Runde.“ Das Problem: Ein solches Vorgehen bleibt unverbindlich und sorgt für Flurfunk statt gebündelter, glaubhafter Information.
Eine professionelle Change-Kommunikation muss planbar und verlässlich sein. Heißt: Es gibt definierte Prozesse, Formate und Zeitpläne. Zum Beispiel:
Wenn diese drei Punkte konsequent und verbindlich umgesetzt werden, erreichen wir gleich mehrere Effekte:
Change-Management gilt längst als eines der zentralen Handlungsfelder moderner Führung. Doch in der Praxis fällt häufig auf: Obwohl es in manchen Unternehmen visionäre Initiativen gibt, mangelt es bei den verantwortlichen Führungskräften, in HR oder der Stabsabteilung Projektmanagement an systematischer Vorgehensweise. Dabei ist gerade in Zeiten des digitalen Wandels und des kontinuierlichen Updates der Strategie wichtig, dass alle wissen, woran sie sind. Das funktioniert nur, wenn Kommunikation als Priorität erkannt wird – nicht als lästige Pflicht.
Change Kommunikation „auf die Bühne heben“: Vom Standard zur gelebten Praxis
Wie aber schafft man es, Kommunikation so richtig „auf die Bühne zu heben“? Ganz einfach: Indem man aus Kommunikation einen verbindlichen Standard macht. Und zwar einen, der nicht nur auf dem Papier existiert, sondern gelebt wird.
Gute Kommunikation im Change-Management ist weit mehr als das Verteilen von Protokollen und Präsentationen.
Über diese Kommunikation erzählen wir unsere internen Geschichten über Aufbruch oder Stagnation,- über synchronisiertes Handeln oder Vereinzelung,- über Bedeutung und Commitment oder Beliebigkeit. Und über dies Geschichten wird die interne Entwicklungsbewegung erzeugt!
Es geht darum, eine gemeinsame Sprache zu finden – eine Sprache, in der auch komplexe Strategien verständlich werden. Eine Sprache, die Lust auf Zukunft macht und das große Ganze immer wieder in Erinnerung ruft. Und eine Sprache, die schnell, klar und nachvollziehbar ist.
Drei Prinzipien für souveräne Change Kommunikation: Empathie, Konsistenz und Verbindlichkeit
Empathie statt PR-Sprech: Erzählt nicht nur Zahlen, Daten, Fakten. Zeigt, warum Entscheidungen getroffen wurden und welche Benefits für die Belegschaft entstehen. Sagt ehrlich, was noch unklar ist.
Konsistenz statt Aktionismus: Egal ob E-Mail, Videobotschaft oder Aushang am Schwarzen Brett: Haltet euch an einen roten Faden und gemeinsam vereinbarte Inhalte. Nutzt wiedererkennbare Formate und Strukturen.
Verbindlichkeit statt Freiwilligkeit: Macht Rollen klar: Wer übernimmt welche Aufgabe bei der Kommunikation? Wer bereitet Inhalte auf, wer gibt sie frei und wer verteilt sie über die festgelegten Kanäle?
Habt den Mut, aus den üblichen Floskeln auszubrechen. Standardisierte, professionell gemachte Change-Kommunikation ist kein Luxus, sondern ein Muss, um Menschen mitzunehmen, Veränderungen nachhaltig umzusetzen und gemeinsam erfolgreich zu sein.
Legt noch heute einen verbindlichen Kommunikationsstandard fest – ob als Projektgruppe oder in der Führungsrunde.
Macht einen kurzen Plan, wer was wann kommuniziert.
Startet im Kleinen, aber bleibt konsequent und entwickelt eure Standards stetig weiter.
Denkt daran: Eine klare, sympathische und transparente Sprache ist euer Schlüssel, um in Change-Prozessen Großes zu bewirken. Wenn ihr diesen Weg geht, werden auch eure Mitarbeitenden bereit sein, mitzuziehen. Wir wünschen dabei von Herzen Erfolg.
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